DIE ZUSAMMENARBEIT MIT EINEM GHOSTWRITER – DER ABLAUF

DIE ZUSAMMENARBEIT MIT EINEM GHOSTWRITER – DER ABLAUF

Am Anfang jeder Zusammenarbeit wie dem Ghostwriting für ein Buch steht die Kontaktaufnahme. Meistens suchen Kunden im Internet nach jemandem, der ihnen mit ihrer Buchidee hilft oder in ihrem Auftrag ein Buch schreibt. In Deutschland ist die Zusammenarbeit mit einem Ghostwriter für einen Roman oder eine Biografie, anders als in den USA, noch immer etwas, das man geheim halten möchte und bei dem man sich am Anfang vielleicht sogar etwas unwohl fühlt. Immerhin kennt man sein Gegenüber noch nicht und weiß gar nicht, wie der auf die eigene Buchidee reagiert. Ist es überhaupt in Ordnung, jemand mit dem Schreiben des eigenen Buches zu beauftragen?

Ghostwriter gibt es, seit es Bücher gibt

Ganz grundsätzlich sind wir in jedem anderen Bereich, etwa unserem Auto, bereit, jemanden für die Arbeit daran zu bezahlen, der sich damit auskennt. Weshalb sollte das also nicht für Ihre Romanidee gelten? Ist diese Ihnen weniger wichtig als Ihr Auto? Betrachtet man es aus dieser Perspektive, verlieren viele Vorbehalte schnell an Substanz. Mindestens zwei Gründe sprechen außerdem ebenfalls für die Zusammenarbeit mit einem Ghostwriter: Schreiben kostet Zeit und um gut zu schreiben, braucht man Erfahrung. Die meisten Autoren “verbrennen” ihre erste Buchidee, weil sie erst beim Schreiben überhaupt lernen, wie das Schreiben funktioniert. Das ist eine interessante Erfahrung, aber nicht jeder hat dazu die Zeit und die Muße. Das heißt aber nicht, dass nicht in vielen, wenn nicht allen Menschen, grandiose und originelle Geschichten stecken, die erzählt werden wollen. Genau deshalb gibt es Ghostwriter; ein Beruf, der vermutlich so alt ist, wie das Schreiben selbst.

Ghostwriter beauftragen
Photo by Andraz Lazic on Unsplash

Ist diese Hürde aber überwunden und ich bekomme eine E-Mail, dann geht es darum, herauszufinden, was meine Kunden sich wünschen. Einige haben schon sehr konkrete Vorstellungen, haben den Plot ausgearbeitet oder schon Seiten verfasst, andere haben nur eine Idee und wissen nicht, wie sie sie umsetzen.

Das erste Telefonat/das erste Treffen

Nach dem ersten Kontakt verabrede ich mich mit meinen Kunden zu einem Telefonat. Das hat den Vorteil, dass man zumindest über die Stimme ein Gefühl für den anderen bekommt und herausfindet, ob es “passt”. Ohne Sympathie und das Gefühl, einander verstehen zu können, kann die Zusammenarbeit nichts werden. Der potenzielle Kunde erzählt mir dann etwas von seiner Idee und was er sich vorstellt und ich berichte ihm von meiner Arbeit. Selbstverständlich ist dieses Gespräch unverbindlich und unterliegt der Diskretion.

Wir besprechen, wie viele Normseiten das Manuskript haben sollte und wann wir mit dem Projekt beginnen können. Auch klären wir Fragen wie das Genre, Material und Recherche. Meistens vereinbaren wir dann auch einen Termin für ein erstes Treffen, denn das persönliche Kennenlernen ist in jedem Fall wertvoll für eine gute Zusammenarbeit. Wenn das aber nicht möglich ist, etwa weil der Kunde am anderen Ende der Welt lebt oder sehr beschäftigt ist, dann können wir uns auch per Videotelefonie “beschnuppern”.

Der Vertrag

Entscheidet sich der Kunde für die Zusammenarbeit mit mir, erhält er einen Vertrag, in dem alle wichtigen Aspekte wie Umfang, Inhalt der Leistung, Zahlung, Diskretion und Nutzungsrechte geregelt sind. Grundsätzlich beauftragt mich ein Kunde zwar für ein ganzes Projekt, aber selbstverständlich kann er jederzeit aus dem Projekt aussteigen, wenn er das Gefühl hat, das Buch nicht mit mir oder generell nicht beenden zu können. Auch kann er jederzeit eine Pause einlegen, wenn etwas Unverhofftes geschieht. Sobald der Vertrag unterschrieben ist und die Anzahlung da ist, kann es losgehen. Der Zeitraum für ein Buch kann von wenigen Monaten bis zu über einem Jahr dauern, je nach Art des Inhalts und des Umfangs.

Struktur Ghostwriting
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Die Struktur

Handelt es sich um Ghostwriting für einen Roman, tauschen der Kunde und ich uns über den Inhalt aus. Er erzählt oder schreibt mir, wie er sich einzelne Charaktere und Wendepunkte vorstellt und ich mache Vorschläge zum Plot und der Handlung, stelle Fragen und mache mir Notizen. Habe ich alle Informationen, erstellte ich eine Kapitelstruktur. In dieser Struktur teile ich das Buch grob nach Kapiteln ein und lege in Stichpunkten fest, was in den einzelnen Kapiteln geschieht.

Ein bisschen Freiraum für Inspiration und Kreativität lasse ich dabei immer – denn oft kommen die besten Ideen und Kniffe beim Schreiben, wenn man mitten in der Geschichte steckt. Arbeite ich als Ghostwriter für eine Biografie, kommen zunächst die biografischen Interviews, bei dem ich mit dem Kunden über seine Lebensgeschichte spreche. Habe ich hier alles Material zusammen und mit ihm besprochen, wie wir sein Leben zeitlich für den Leser strukturieren möchten, fasse ich auch das in einer Struktur nach Kapiteln zusammen. Diese Struktur segnet der Auftraggeber ab – und dann kann es losgehen.

Das Schreiben

Wenn ich als Ghostwriter mit dem Schreiben beginne, schreibe ich am Anfang erst einmal nur wenige Seiten, etwa den Prolog oder bei Sachbüchern die Einleitung. Dabei geht es weniger um den Inhalt, als darum, dass der Auftraggeber/die Auftraggeberin einen Eindruck von dem Stil bekommt, den ich für sein/ihr Buch anwende und mir eine Rückmeldung dazu gibt, ob es für ihn stimmig ist. Auf diesen ersten Seiten “schwingen” wir uns aufeinander ein. Sind wir uns einig, geht es weiter – dann schicke ich in regelmäßigen Abständen ein neues Kapitel. Dazu kann der Kunde mir als Ghostwriter Feedback geben, per E-Mail oder Telefon, als Kommentar im Manuskript oder, für die ganz Eiligen, auch in einem Sprachmemo. Diese Änderungen setze ich um und schreibe dann das nächste Kapitel. Nach Fertigstellung gibt es selbstverständlich noch mindestens eine finale Änderungsrunde, in der alles noch einmal im Detail “glattgeschliffen” wird.

Manuskript veröffentlichen
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Nach dem Schreiben ist vor dem Veröffentlichen

Wenn das Manuskript für ein Buch von mir als Ghostwriter fertiggestellt worden ist, bedeutet das nicht, dass die Zusammenarbeit endet. Im Gegenteil: Ich begleite meine Kunden bis zur Veröffentlichung. Dazu gehört, dass ich ihnen eine Liste mit Verlagen zuschicke, für die ihr Buch in Frage kommen könnte. Ich verfasse für sie das Exposé und bereite eine Leseprobe vor. Dann heißt es meistens erst einmal warten – denn Verlage erhalten viele Exposés und es können einige Wochen vergehen, bis sie sich zurückmelden. Manchmal geht es aber auch ganz schnell. Dann muss der Autor sich entscheiden, welcher Verlag und welches Angebot ihm zusagen. Fragen wie der Veröffentlichungszeitraum, das Marketing und so weiter spielen dabei eine Rolle.

Verlag oder Selfpublishing?

Neben der Veröffentlichung über einen Verlag gibt es auch die Option, ein Buch selbst zu veröffentlichen – als Selfpublisher. Das hat den Vorteil, dass man die volle Kontrolle über die Veröffentlichung hat, aber natürlich auch alle Schritte selbst anstoßen und entscheiden muss. Ein Verlag nimmt einem Autor viel Arbeit ab, aber es kann auch viel Spaß machen, sein Buch auf dem Weg in die Welt zu begleiten. Ich unterstütze und berate meine Kunden zu den vielfältigen Möglichkeiten, bis das Buch fertig ist und seine Leser findet.

Ghostwriter schreiben lassen
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Ghostwriter – Schreiben mit der Geisterhand

Nicht selten stecken der Kunde und ich dann schon in Vorbereitungen für den nächsten Teil – denn das Erfinden von Geschichten kann süchtig machen! Aus einer Idee ist – mit ein bisschen Hilfe aus “Geisterhand” – ein fertiges Buch geworden. Das ist ein großartiges Erlebnis und auch mich berührt das immer wieder auf das Neue.

Dabei ist eines ganz klar: Auch wenn ich Ihre Geschichte schreibe, so bleibt es doch Ihre, denn Sie hatten die Idee dazu oder haben sie vielleicht sogar persönlich erlebt. Für mich ist es eine Ehre, Ihnen dabei zu helfen, diese Geschichte der Welt zugänglich zu machen.

Jedes Buch ist eine einzigartige Reise, die immer wieder neu gestaltet und erlebt werden will. Deshalb ist jedes Buchprojekt als Ghostwriter immer ein wenig anders, auch wenn ich natürlich von meinen Erfahrungen profitiere.

Wenn Sie sich aktuell mit einer Buchidee herumtragen, dann nur Mut! Ich freue mich auf Ihre Nachricht und bin gespannt, mehr über Ihre Geschichte herauszufinden! Und wer weiß – vielleicht bin ich der gute Geist, der Ihrem Buch in das Leben verhilft!