BIOGRAFIE ODER BIOGRAFISCHER ROMAN?
Das eigene Leben als Buch – eine Idee, mit der sich viele herumtragen und sie ist naheliegend. Die eigene Lebensgeschichte aufzuschreiben, ist ein mächtiger und intensiver Prozess, der uns dabei helfen kann, das Erlebte zu verarbeiten und unsere Erfahrungen anderen zur Verfügung zu stellen. Immerhin ist jedes Leben einzigartig und kann weder wiederholt noch nachgelebt werden. Jeder Roman, den wir lesen, hat autobiografische Züge. Auf die eine oder andere Weise erzählt der Autor oder die Autorin immer etwas, das er selbst erlebt oder von dem er erfahren hat. Allerdings geht es bei einer Biografie oder Autobiografie vor allem darum, die Perspektive des Lesers einzunehmen. Der Autor findet sich in einer anspruchsvollen Mehrfachrolle wieder: Als derjenige, der all das erlebt hat und es sortieren muss, als Autor der Geschichte und als der Leser, der die Geschichte nachvollziehen möchte. Für den Erfolg Ihres Buches ist das der wichtigste Aspekt. Wenn es dem Leser nicht gelingt, sich in den Hauptcharakter, also Sie, und die Handlung hineinzuversetzen und sich vorzustellen, dass alles tatsächlich ganz und gar so geschehen ist, dann wird er die Biografie enttäuscht beiseitelegen. Das kann für die eigene Lebensgeschichte eine große Herausforderung bedeuten. Ein professioneller Biograf bildet die Brücken zwischen diesen Bereichen und vermittelt.
Schreiben heißt erlebbar machen
Es geht bei einer Biografie, anders als viele denken, weniger um Vollständigkeit, als um Nachvollziehbarkeit. Warum ist ein Mensch in einem Leben genau da angekommen, wo er jetzt ist und was hat er ganz persönlich für Lehren aus seinen Erfahrungen gezogen? Diese Fragen gilt es durch die Geschichte zu beantworten und ein Angebot für den Leser zu schaffen: Das kannst du als Leser aus meinem Leben lernen, ohne es selbst erlebt zu haben. Gleichzeitig bringt es die Beschäftigung mit der eigenen Lebensgeschichte für den Autor mit sich, dass eine Menge Emotionen aufgewirbelt werden.
Um diesen Balanceakt zu vollziehen und sich gleichzeitig nicht der wunderbaren Erfahrung zu berauben, das eigene Leben als Buch in den Händen zu halten, ist die Zusammenarbeit mit einem Biografen/einer Biografin empfehlenswert. Es gibt dafür keine Ausbildung, tatsächlich handelt es sich wohl mehr um eine Berufung. Allerdings habe ich im Laufe meiner Tätigkeit mehrere Kurse im Zusammenhang mit biografischen Interviews, dem Schreiben von Memoiren und der Biografiearbeit absolviert und so meine beruflichen Erfahrungen in dem Bereich mit professionellen Weiterbildungen abgerundet. Inzwischen habe ich mehr als 30 sehr unterschiedliche Biografien verfasst und dabei sehr viele interessante Menschen und ihre Lebenswege kennenlernen dürfen. Wichtig in diesem Zusammenhang: Als Biografin bin ich keine Therapeutin und darf auch keine therapeutischen Angebote machen. Wenn es in Ihrem Leben besonders belastende Erfahrungen gibt, dann ist es ratsam, diese erst niederzuschreiben, wenn Sie sie im Rahmen einer Therapie aufgearbeitet haben und es seiten der Therapeuten keine Einwände gegen die Biografiearbeit gibt.
Persönlichkeitsrechte beachten
Natürlich gilt es bei wahren Geschichten immer auch, die Persönlichkeitsrechte anderer Menschen zu berücksichtigen. Gelingt es diesen, sich selbst anhand von Namen, Eigenschaften und Ereignissen, sich in Ihrem Buch wiederzuerkennen, dann können diese sich rechtlich dagegen wehren, in Ihrem Buch vorzukommen und schlimmstenfalls erreichen, dass es nie veröffentlicht wird. Sinnvoller ist es, sich anzuschauen, welche Bedeutung und welche Funktion ein Mensch und seine Eigenschaft in Ihrem Leben gehabt hat und diese literarisch zu transformieren. Aus einem Lehrer kann zum Beispiel ein Nachbar werden oder ein älterer Freund, aus einem Kollegen jemand, mit dem man sich auf einer Veranstaltung unterhalten hat oder dem man anderswo begegnet ist.
Der Biograf als Begleiter auf der Reise durch die Lebensgeschichte
Das eigene Leben aufzuschreiben und in einen Roman zu verwandeln, ist sehr viel schwerer, als viele Menschen annehmen. Wer kann schon über das eigene Leben genau sagen, welches der rote Faden ist, welche gute Entscheidungen waren und welche schlechte und warum man sie genauso getroffen hat? Dabei kann das eigentliche Schreibhandwerk rasch in den Hintergrund geraten und den Verfasser sogar um den Erfolg der Biografie als Roman bringen. Aber das muss nicht sein! Eine Autobiografie ist in erster Linie ein Prozess des Verarbeitens und Erinnerns, der sehr viel aufwühlen, aber auch auflösen kann. Die Zusammenarbeit mit einem Biografen bzw. einem Ghostwriter kann da von großem Nutzen sein. Als Biografin/Ghostwriter bringe ich nicht nur die kritische Distanz mit, sondern auch das notwendige Einfühlungsvermögen und das schriftstellerische Handwerkszeug, damit Sie mit Ihrem Leben genau die Botschaft an Ihre zukünftigen Leser vermitteln, die Ihnen am Herzen liegt.
Erinnerungen können trügen
Auch wenn wir glauben, uns bestens an alles aus unserer Kindheit und Jugend erinnern zu können, die Forschung zeigt, dass unsere Erinnerung uns sehr leicht betrügt. Tatsächlich verändern wir eine Erinnerung jedes Mal, wenn wir sie aus unserem Gedächtnis abrufen. Erzählungen anderer, aber auch unsere Beurteilung einer Situation, kann eine Erinnerung verfälschen. Vielleicht haben Sie Tagebücher und andere Aufzeichnungen, die Sie hinzuziehen können, auch Fotos und Interviews mit Familienangehörigen und Freunden helfen, sich zu erinnern. Auch dabei ist die Unterstützung eines erfahrenen Biografen von unschätzbarem Wert. Was die zusätzliche Recherche historischer Zusammenhänge angeht, bringe ich als studierte Historikerin zusätzliche Fähigkeiten mit, die für Ihre Biografie von Nutzen sind. Ich helfe Ihnen in Form von geführten biografischen Interviews, Ihre Erinnerungen zu sammeln, zu ordnen, auszuwählen und als Roman wiederzugeben.