WIE ERKENNE ICH EINEN GUTEN GHOSTWRITER?
Die Ghostwriter-Branche ist vielfältig und sehr verschwiegen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Diskretion gehört zum Geschäft. Das macht es für Kunden, die auf der Suche nach einem Ghostwriter sind, schwierig, zu erkennen, welcher Ghostwriter für sie geeignet ist und was einen guten Ghostwriter ausmacht.
Zunächst einmal gibt es sehr viele Formen von Ghostwritern. Es gibt jene, die mit dem Schreiben von Romanen und Büchern wenig zu tun haben und sich in einer rechtlichen Grauzone, nämlich im Bereich Universität bewegen. Dann gibt es Ghostwriter, die sich nur auf Sachbücher verlegt haben und andere, die ausschließlich als Biografen arbeiten. Es gibt Ghostwriter für Magazinartikel, für Reden und für alle möglichen Texte.
Ghostwriter gibt es viele
Nicht jeder Ghostwriter übt sein Handwerk hauptberuflich aus. In vielen Fällen sind es Autoren, die neben dem Schreiben ihrer eigenen Bücher auch noch Bücher im Auftrag schreiben. Oftmals werden sie von Agenturen oder sogar Verlagen dafür beauftrag – etwa wenn eine prominente Person anfragt.
Dann gibt es noch die Ghostwriter – so wie ich – die mit Herz und Seele Ghostwriter sind und diesen Beruf hauptberuflich und unabhängig von einer Agentur oder einem Verlag ausüben. Ich betrachte mich als eine literarische Hebamme und für mich sind jedes Buch und jede Geschichte etwas Besonderes. Eine Buchidee, in die ich mich nicht hineinfühlen und hineindenken kann, nehme ich gar nicht erst an.
Der Preis ist nicht entscheidend
Auf verschiedenen Websiten habe ich schon gelesen, dass angeblich der Preis ein entscheidendes Argument für die Qualität eines Ghostwriters ist. Tatsächlich ist die Preisspanne hoch – von 15,00 Euro pro Seite bei einigen Textagenturen bis zu 75,00 Euro bei anderen. Das heißt, dass man für ein Buch leicht den Preis eines Kleinwagens hinlegen kann. Es lohnt sich, sich diese Angebote genauer anzuschauen und im Zweifel auf das Bauchgefühl zu hören.
Meine Preise berechnen sich entlang des zeitlichen Aufwands, den ich für das Schreiben investiere. Aufgrund meiner Erfahrung kann ich abschätzen, wie viel Zeit ich investieren muss, um ein wirklich gutes und professionelles Manuskript abzuliefern. Selbstverständlich lassen sich nicht immer alle Komponenten vorhersehen. Auch ich werde von Schreibblockaden oder einer Erkältung heimgesucht, doch grundsätzlich geht es darum, auch im Bereich des Preises auf einer fairen Grundlage zu arbeiten, mit der beide Seiten zufrieden sind.
Transparenz schafft Vertrauen
Deshalb ist es mir zum Beispiel herzlich egal, was meine Kollegen berechnen, da ich ihre Arbeitsweise nicht kenne und auch nicht beurteilen kann. Viele finden meine Preise für das Ghostwriting zu günstig. Entscheidend ist für mich, dass ich das Gefühl habe, eine gute Arbeit abzuliefern und dafür angemessen vergütet zu werden. Das ist der Grund, warum ich meine Preise und Leistungen anders als viele Kollegen transparent mache, was nicht heißt, dass ich sie je nach Projekt auch mal individuell verhandele – denn jedes Buch ist anders.
Ein Ghostwriter sollte Erfahrung im Schreiben haben und Referenzen vorweisen können, doch es sollte auch klar sein, wie der Preis pro Seite zu Stande kommt. Ist es der Netto- oder Bruttopreis? Kommen weitere Kosten für Gespräche und Termine dazu? Ich zum Beispiel berechne für Recherche und Gesprächstermine nichts, weil ich sie als selbstverständlichen Teil der Entstehung eines Buches betrachte. Für Reisen muss ich etwas berechnen, doch das immer in Abstimmung mit meinen Kunden.
Der schönste Job der Welt
Entscheidend ist, ob die Chemie stimmt – die Zusammenarbeit mit einem Ghostwriter ist intensiv und oft auch sehr persönlich, da sollte in der Kommunikation keine „Störgeräusche“ geben. Nur, wenn Vertrauen und Einvernehmen vorliegen, kann etwas wirklich Gutes entstehen. Oft genug erlebe ich in der Zusammenarbeit echte Überraschungen und bin von dem, was entsteht, selbst überwältigt. Das macht Ghostwriting für mich zum schönsten Job der Welt. Wer könnte sonst so viele tolle und spannende Menschen und ihre Geschichten kennenlernen, tief in sie eintauchen und sie ein Stück weit selbst erleben?
Es ist diese Liebe für das, was man tut, die in meinen Augen einen guten Ghostwriter ausmacht. Jemand, der nur für andere schreibt, weil er von seinen eigenen Büchern noch nicht leben kann, wird nie mit Herzblut an die Sache herangehen. Genau darauf kommt es aber an.
Ghostwriting ist Magie
Es gibt Menschen, die Ghostwriting fast als etwas Anstößiges betrachten. Für mich ist das ein weiterer Grund, raus aus der Verschwiegenheit hin zu Offenheit und Transparenz zu wirken. In den USA ist es längst selbstverständlich, sein Buch von einem Profi schreiben zu lassen. Ghostwriting ist wie Magie: Die Arbeit meiner Hände verleiht anderen Menschen und ihren Ideen und Geschichten eine Stimme.
Klare Spielregeln
Schon vor Beginn der Zusammenarbeit sollte in einem Vertrag detailliert festgehalten werden, was die Leistung beinhaltet (Seitenzahl, Genre, Thema, Überarbeitung, Betreuung über das Ghostwriting hinaus, Lektorat), sowie die Übertragung der Nutzungsrechte sowie die Zusicherung der Diskretion geklärt werden. Dann können beide Seiten mit einem freien Kopf in das Projekt starten. Auch die Kosten sollten transparent sein und Vereinbarungen, auch zeitliche, klar eingehalten werden.
Jedes Buch ist anders
Es ist absolut legitim, erst einmal einen „Testballon“ zu starten. Das Schwierige daran ist, dass jedes Buch ein Prozess ist, der organisch abläuft. Man muss sich aufeinander einschwingen und sich kennenlernen. Aus diesem Grund biete ich meinen Kunden an, dass sie jederzeit das Projekt beenden können. Auch schreibe ich am Anfang einige Seiten als Probe, die nur dazu dienen, dass wir Stil und Ausdruck aufeinander abstimmen. Änderungsrunden, eine enge, persönliche Betreuung auch nach dem Manuskript bis zur Veröffentlichung sind selbstverständlich und in den meisten Fällen bleibe ich mit meinen ehemaligen Kunden noch lange nach dem Projekt in Kontakt.