SCHREIBCOACHING – WAS HEIßT DAS EIGENTLICH?

SCHREIBCOACHING – WAS HEIßT DAS EIGENTLICH?

Ich gebe es zu – Schreibcoaching macht mir ebenso viel Spaß, wie das Schreiben selbst. Als Schreibcoach kann ich angehenden Autoren dabei helfen, das Beste aus ihrer Geschichte herauszuholen und sich als Schreibende kontinuierlich zu verbessern. Leider stimmt es nämlich: Ohne die richtigen Tricks und Kniffe beim Schreiben kann auch aus der spannendsten Grundhandlung eine gähnend langweilige Textwüste werden.

Meine Erfahrung als Ghostwriter und Autorin sowie meine beständige Weiterentwicklung und Weiterbildung in Sachen Schreiben sorgen dafür, dass durch meine Hilfe beim Schreiben eines Buches nicht nur die typischen Anfängerfehler vermieden werden, sondern auch Sprache, Stil und Aufbau sich verbessern und am Ende eine spannende und emotional packende Handlung mit unvergesslichen Protagonisten steht. Im Folgenden zeige ich, wie die Zusammenarbeit mit mir als Schreibcoach abläuft und welche Aspekte dabei berücksichtigt werden.

Struktur & Plot

Am Anfang eines Schreibcoachings steht der Austausch über Plot und Struktur der Geschichte. Was soll erzählt werden, wer sind die Hauptfiguren, welche Handlungsstränge gibt es? Vor allem die Konflikte und Wendepunkte, aber auch die Motive der Handlungen werden beleuchtet. Anschließend sammeln wir verschiedene Ideen, um die Protagonisten und die Geschichte besser kennenlernen. Warum verhält sich der Protagonist so und was treibt den Antagonisten an? Was haben sie vor der Geschichte erlebt und was hat sie geprägt? Was sind ihre wants und needs, ihre Wünsche und ihre Bedürfnisse?

Es gibt viele Formen von Plots – vom Abenteuer über die Heldenreise bis zur Tragödie oder Komödie, es gibt den Superhelden-Plot, den tragischen Helden und viele mehr. Dabei handelt es sich um Grundmuster, die je nach Setting und Handlung varriiert werden.

Dabei spielt auch die Frage nach der Zielgruppe eine Rolle und wie lang der Roman sein soll. Sind Fortsetzungen geplant?

Genre & Zielgruppe

Je nachdem, für welche Zielgruppe wir schreiben und in welchem Genre wir uns bewegen, gelten bestimmte Vorgaben. Aus diesem Grund widme ich mich als Schreibcoach gemeinsam mit Ihnen auch dieser Frage. Bei einem Krimi etwa geht es immer um einen Mord und die Geschichte folgt den ermittelnden Personen. Ein Thriller hingegen kann aus Sicht von Opfer und Täter erzählt werden und meistens weiß der Leser mehr als das Opfer. Suspense wiederum ist eine eigene Unterkategorie von Thriller und beschreibt einen Erzählstil, bei dem der Leser konstant auf emotionaler Anspannung gehalten wird.

Liebesromane kommen anders daher als historische Romane und Kinderbücher müssen je nach Alter anders angelegt werden. Es lohnt sich, im Vorfeld genau über die Kriterien des gewählten Genres und die Zielgruppe nachzudenken – immerhin schreiben wir ja für den Leser!

Schreibmaschine mit Büchern
Photo by Iga Palacz on Unsplash

Stimmung & Stil

Die Stimmung eines Romans kann nachhaltig über dessen Erfolg entscheiden. In Rita Falks Romanen über den bayrischen Dorfpolizisten Eberhofer etwa geht es um ernste Themen, die aber humorig erzählt werden. Die Stimmung eines Romans kann düster sein, mysteriös, gewaltvoll, morbide, oder heiter, albern, voller Galgenhumor und schräger Vögel oder luftig wie ein Frühlingstag. Daran orientiert sich auch der Stil. Es gibt einen minimalistischen Erzählstil, der sich auf das Allernötigste beschränkt und allein auf die Handlung konzentriert, oder einen blumigen, verspielten Erzählstil, der viele Beschreibungen, ausführliche Dialoge und Handlungen einbaut und den Lesern viele Details verrät.

Setting & Prämisse

Jeder Roman spielt in einem bestimmten Setting, ob nun in einem Zug wie “Mord im Orientexpress” oder in einem Atomkraftwerk wie “Die Wolke”. Dieses Setting gilt es entlang seiner Funktion für den Roman zu definieren und die Gesetzmäßigkeiten dieses Settings zu bestimmen. Das heißt, dass sich in der Zukunft, im Weltraum oder in einer Fantasy-Welt bestimmte Dinge anders verhalten als in unserer Realität, trotzdem folgen sie Regeln. Auch die zeitliche Verortung ist wichtig: Wann spielt der Roman und wie sehr beugen wir die fiktionale Geschichte diesen Gesetzmäßigkeiten?

Tatsächlich ist es so: Jeder Autor, der eine Geschichte erzählt, und sei sie noch so sehr in der “realen” Welt ohne Superhelden und Drachen angelegt, erschafft eine eigene Welt, immerhin sind seine Figuren und ihre Erlebnisse ja erfunden. In der Literatur- und Filmtheorie nennt man das Diegese. Es gibt Dinge, die in der Geschichte geschehen und andere, die außerhalb liegen und von denen wir nur erfahren, wenn der Autor uns darüber informiert. Übertreiben wir es damit, zerstören wir die Authentizität unserer Geschichte.

Die Prämisse fast die Hauptaussage einer Geschichte zusammen. Bei Romeo und Julia etwa: “Zwei junge Geliebte können aufgrund des Kriegs zwischen ihren Familien nicht zusammensein und nehmen sich nach einem tragischen Missverständnis das Leben.” In Schreibratgebern heißt es oft, man solle sich vorstellen, man träfe den besten Verleger, den man sich für sein Buch vorstellen kann, im Aufzug und hat nur bis zum nächsten Stock Zeit, um die geschriebene Geschichte auf den Punkt zu bringen. Eine gute Übung!

Perspektive & Zeit

Anschließend betrachten wir, in welcher Perspektive der Roman am besten geschrieben wird. Wir können linear erzählen oder mit Rückblenden und Zeitsprüngen arbeiten. Man kann zum Beispiel eine Geschichte von einem Punkt aus sowohl rückwärts als auch vorwärts erzählen, was allerdings für den Autor eine ziemliche Herausforderung bedeutet – für den Leser aber sehr spannend sein kann.

Die Perspektive ist von entscheidender Bedeutung: Die meisten Romane werden in der personalen Perspektive, also in der dritten Form, oder in der Ich-Form geschrieben, allerdings gibt es auch Mischformen. Hinzu kommt, dass es auch unterschiedliche Formen von Erzählern gibt. Die unzuverlässige Erzählerin, die trinkt und sich nicht mehr an alles erinnert oder den Leser sogar belügt, ist in dem seit Kurzem besonders beliebten Genre “Domestic noir” vertreten, wie man es in “Gone Girl” oder “Girl on the Train” findet – auch das ein Instrument, um den Leser zu fesseln.

Erster Satz & erste 40 Seiten

Der erste Satz eines Romans nimmt das Thema das Buches vorweg. Es gibt viele berühmte Beispiele für gelungene erste Sätze und es lohnt sich, an seinem ersten Satz zu feilen. Die folgenden ersten 40 Seiten müssen den Leser emotional einfangen, damit er bei der Geschichte bleibt und nicht aussteigt – ansonsten legen sie das Buch enttäuscht zur Seite.

Eine schreibende Person am Laptop
Photo by Christin Hume on Unsplash

Takt & Geschwindigkeit

Das klingt, als gehörte es eher in den Bereich Musik, doch jeder Roman hat einen eigenen Takt und auch eine Geschwindigkeit. Der Takt beschreibt, wie schnell Ereignisse und emotionale Höhepunkte aufeinanderfolgen. Je dichter das passiert, umso größer ist die Spannung. Die Geschwindigkeit wiederum verändert sich, je nachdem, wie stark man Dialoge und Handlung mit rein beschreibenden Passagen mischt.

Wendepunkte & Ende

Jede Geschichte hat mindestens zwei Wendepunkte: einen am Anfang, der die Handlung in Gang setzt und einen zweiten, der zur Auflösung der Handlung führt – dem Ende. Dem Literaturlehrer John Gardner wird das Zitat zugeschrieben: “Es gibt nur zwei Geschichten in der Welt: Ein Fremder kommt in eine Stadt oder jemand geht auf eine Reise.” Je nachdem, für welches Plotmuster wir uns entscheiden, legt dieses einige Wendepunkt fest, die wir als Autoren varriieren können. Trotzdem brauchen wir nach dem Anfang ein initiierendes Moment und einen Höhepunkt. Das Ende löst alle Handlungsstränge aus und begleitet den Leser aus der Geschichte hinaus. Ein unbefriedigendes Ende kann dem Leser die Freude an dem ganzen Buch verderben.

Überarbeiten & Kürzen

Leider vernachlässigen viele Autoren das Überarbeiten, auch wenn es fast so wichtig ist, wie das Schreiben selbst. Dabei geht es nicht nur um Rechtschreibfehler, sondern auch um Logik und Widersprüche, um Stil und Ausdruck, Wortdopplungen, zu lange Sätze, unverständliche Aussagen und das Kürzen von allem, was sich zwar schön liest, aber innerhalb der Geschichte keine Funktion erfüllt. Deshalb: kürzen, kürzen, kürzen!

Im Anschluss gilt es, die Geschichte mit viel Liebe zum Detail auf Hochglanz zu polieren. Sind die Figuren greifbar und in ihren Handlungen nachvollziehbar und kongruent? Wenn es Brüche gibt, sollten diese geplant sein und eine Absicht verfolgen. Sind die Dialoge glaubhaft oder wirken sie künstlich? Wo kann ich einen beschreibenden Satz besser machen? Sind die Absätze richtig strukturiert?

Ich formuliere es gern so: Das Schreiben machen wir für uns, das Überarbeiten für den Leser und da sie es sind, für die wir unsere Arbeit machen, sollten wir ihm genauso viel Aufmerksamkeit und Hingabe schenken, wie dem Schreiben selbst. Deshalb schenke ich als Schreibcoach dem Überarbeiten besondere Beachtung.

Der Schreibcoach als bester Freund beim Schreiben

Ich bin davon überzeugt: Jeder kann schreiben lernen. Als Schreibcoach helfe ich Kunden dabei, ihre Ideen zu entwickeln und auf Papier zu bringen. Ich kommentiere jede neue Version, gebe Tipps zur Verbesserung, beantworte Fragen – und lobe, wo etwas gut gelungen ist. Mit der Zeit entsteht so ein Manuskript, das alle oben genannten Aspekte berücksichtigt und Ihre Geschichte in vollem Glanz erstrahlen lässt. Außerdem – und das verspreche ich – haben Sie nach dem Schreibcoaching eine Menge über das Schreiben gelernt und werden bei Ihrem nächsten Buch schon viel professioneller an die Sache herangehen!

Sie haben Interesse an einem Schreibcoaching? Dann freue ich mich auf Ihre Anfrage!